»Du bist dran«, erinnert mich Liko und streckt mir die Hand entgegen, um mich zu unterstützen.
Froh darüber, dass fünf der potentiellen Zuschauer anderweitig beschäftigt sind, steige ich mit Likos Hilfe auf den Stuhl und setze den Fuß auf das wackelige Seil. Es fühlt sich merkwürdig an, mein Gewicht darauf zu verlagern, doch ich schaffe es tatsächlich, mich nach oben zu drücken und auch den anderen Fuß daraufzustellen.
»Super, Arwen!« Juna klatscht in die Hände.
»Wenn du sicher stehst, kannst du einen Schritt nach vorne versuchen. Verlierst du das Gleichgewicht, springst du ab.«
Mein Nacken kribbelt.
Alle meine Muskeln sind gespannt.
Die Line unter mir schwingt und wackelt und zittert.
Ich zittere.
Vorsichtig setze ich einen Fuß vor den anderen.
Einen Schritt.
Noch einen Schritt.
Und dann zittert plötzlich alles.
Das Seil wackelt noch mehr.
Ich kann nicht mehr und springe hinunter auf die Wiese.
Liko stützt mich und für einen Augenblick bin ich ihm ganz nah. Seine Haut unter meinen Händen ist weich und er riecht nach frischer Luft, nach Sonne und Meer. Und vielleicht bilde ich es mir auch nur ein.